Film ab!

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Wir alle leben doch irgendwie in unserem eigenen Filmen. Ein bisschen so, wie wenn wir im Auto laut die Musik aufdrehen und denken wir hätten unser eigenes Musikvideo. Vielleicht geht es aber auch nur mir so. Ich habe eben auch meinen eigenen Film.

Stets ist man der Hauptdarsteller. Mal geht es einem gut und man glänzt in der Rolle und mal geht es einen schlecht und genießt die Dramatik. Menschen sind eben große Egozentren und ich bin der Meinung, dass es immer schlimmer wird. Wir fangen an Probleme auszublenden, sobald sie nicht in unseren Film passen. Die Tragik der Welt wollen wir nicht mehr sehen, lieber schnell eine neue Serie auf Netflix suchen anstatt sich die Tagesthemen anzuschauen. Lieber den nächsten Instagramfeed durchwischen, anstatt die Umwelt zu betrachten, oder sich mit seinen Mitmenschen zu unterhalten. Die Welt genießen.

So haben wir immer bewusste oder unbewusste Scheuklappen auf. Wir sind nicht mehr offen für neue Dinge, weil wir eben alles direkt aus unserer Egoperspektive betrachten wollen.

Als hätten wir einen kleinen automatischen Filter in unserem Kopf. Was nicht in unseren Film passt wird auch nicht reflektiert. Sei es zum Beispiel ein Buch, dessen Inhalt nicht wirklich in unser Filmkonzept passt, wird es gleich mit ein paar Sätzen abgehakt. Inhaltlich geht es um die Findung von dem Sinn des Lebens. „Den Sinn des Lebens? –Unlogisch, findet man nicht, reine Poesie, solche Romantiker“. Unser kleiner Regisseur kommt in Fahrt. Der Sinn des Lebens ist gewiss kein angenehmes Thema und das ist auch der springende Punkt. Wir erweitern unsere Horizonte nicht mehr, aus Angst etwas Unangenehmes zu erfahren, ohne wirklich die Gewissheit zu besitzen, dass es unangenehm ist. Unser egozentrischer Regisseur möchte uns angeblich schützen. Schützt uns aber auch im Zweifels Fall vor den positiven Erfahrungen im Leben.

Shoppen gehen, oder Fernsehen schauen ist uns etwas Sicheres. Wir werden gewiss keine schlechte Erfahrung damit machen, es sei denn man kauft die doofe Hose mal wieder eine Nummer zu klein, oder schleppt den Freund mit zum Shoppen. Nörgelleien mag unser Regisseur nämlich auch nicht!

Was ich damit meine ist, dass wir langsam mal wieder an unseren eigenen menschlichen Werten feilen sollten. In unserem Film sind nicht immer wir allein die Helden, sondern manchmal ist es eben das gesamt Bild. Manchmal sind es Emotionen und manchmal ist es die Natur. Zwar haben wir alle unser eigenes Leben, aber wir sollten wieder damit anfangen es gemeinsam zu leben und nicht jeder für sich allein.

In dem Sinne wünsche ich euch heute allen einen schönen Sonntag!

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